Quo vadis .... Geislinger Schulen??
(Autor: Roland Funk)
Die Beantwortung der Stadtverwaltung auf unsere Anfrage in den Haushaltsberatungen:
Die Schulentwicklung hat deutliche Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.
Sie bestimmt über das Ob und Wie der Sanierungsmaßnahmen bei MiGy, Pestalozzi-Schule und Daniel-Straub-Realschule mit.
Ein Schulbeirat wurde zur Umsetzung der aktuellen schulpolitischen Entscheidungen der Landesregierung in Geislingen einberufen.
Aufgrund der prognostizierten Schülerzahlen rechnet die Stadverwaltung weiterhin mit einem klaren Bedarf an zwei Gymnasien und zwei Realschulen.
Die Anfrage der freien Wähler zu diesem Thema lautete:
Schulen, Land und Kommunen sind sich darüber einig, dass der weitere Ausbau von Ganztagesschulen, insbes. im Grundschulbereich, einen bildungspolitischen Schwerpunkt darstellt.
Eine zentrale Grundlage des noch zu erarbeitenden Bildungsplanes sind die Abiturstandards der Kultusministerkonferenz (KMK), die im Oktober 2012 für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch verabschiedet wurden.
Damit soll sichergestellt werden, dass an den Gymnasien von Beginn an durchgehend bis zum Abitur gymnasiale Standards zugrunde gelegt werden.
Zudem behält das allgemein bildende Gymnasium durch Fächer wie Latein oder durch Angebote im mathematisch-naturwissenschaftlichen und sprachlichen Bereich ein klares Profil.
Dies soll auch für Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen, die das Abitur anstrebten gelten.
Die neuen Bildungspläne sollen bis spätestens Juli 2015 fertig gestellt sein. = Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.
Was sich die Geislinger Eltern für ihre Kinder für Schulen vorstellen können, hat die Fragebogenaktion der Stadtverwaltung anlässlich der „Geislinger Schulkonferenz“ gezeigt.
1830 Fragebögen wurden an Eltern von Kindergartenkindern und Grundschülern ausgeteilt, der Rücklauf mit 1144 der Fragebögen, also 62% zeigt wie groß das Interesse und das Bedürfnis der Eltern ist.
Was bedeuten diese Entwicklungen für die Stadt Geislingen?
Bildungspläne berühren uns zunächst als Kommune nicht, wären da nicht die neuen Gemeinschaftsschulen.
Die Tegelbergschule hat wohl im Vorgriff auf diese Entwicklung beantragt Gemeinschaftsschule zu werden. Dies halten wir für unsere Stadt, als Faktor zur Stärkung des Schulstandortes Geislingen, für richtig und wichtig und sagen dem Lehrerkollegium und der Schulleitung ausdrücklich Dank dafür.
Doch wie geht es weiter?
Sowohl Linden-, als auch Uhlandschule haben schriftlich ihr Interesse bekundet.
Was können, wollen oder müssen wir tun um dieser Entwicklung Herr zu werden?
An dieser Stelle sei eine Pressemitteilung über die Entwicklung in Stuttgart zitiert:
„Stuttgarter Norden" – Am 7.12.2012 will Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann den Stadträten in nicht öffentlicher Sitzung die Streichliste für die Werkrealschulen präsentieren. Demnach schlägt die Stadtverwaltung dem Gemeinderat vor, 18 Schulstandorte aufzulösen.
Fakt ist: Seit die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft wurde, schicken immer weniger Eltern ihre Kinder auf eine Werkrealschule. Die Zahl der Anmeldungen ist gewaltig eingebrochen. Laut dem Staatlichen Schulamt gibt es aktuell rund 490 Fünftklässler in den Werkrealschulen – das seien fast 50 Prozent weniger als im Vergleich zum vergangenen Schuljahr.
„Wir können die Augen nicht davor verschließen, dass die Akzeptanz der Werkrealschulen bei vielen Eltern deutlich gesunken ist“, sagt Ulrike Brittinger, die Leiterin des Staatlichen Schulamtes. Man werde auf den Trend reagieren müssen. Schließungen seien geplant, aber nicht schon zum nächsten Schuljahr. Die Werkrealschule soll an den 18 Standorten bis Ende des „Schuljahres 2016/17 auslaufen“. (Quelle : Stuttgarter Zeitung vom 30.11.2012.)
Gibt es eine derartige Entwicklung auch in Geislingen oder ist sie nach Einschätzung der Stadtverwaltung zu erwarten?
Schülerzahlen zu prognostizieren ist immer schwierig. In Geislingen war die höchste Schülerzahl bereits im Jahr 2006/2007 mit insgesamt 4.945 Schülern erreicht.
Die Realschulen und Gymnasien hatten 2008/09 ihre höchsten Schülerzahlen.
Bis in 10 Jahren wird sich voraussichtlich die Gesamtschülerzahl in Geislingen um 30% von momentan 4.564 auf 3.209 verringern.
Wie reagieren wir auf diese Entwicklung?
Welche Schulen werden wir in Zukunft noch benötigen, welche nicht?